Filmprojekt & Wissenswertes zum Thema Einsamkeit

By Arno Luginbühl September 3, 2020

Diese Woche wurden wir für ein Filmprojekt zum Thema Einsamkeit gefilmt. Hierbei lag unser Fokus auf einer unserer Generation Z Zielgruppe nämlich den 15- bis 24-Jährigen.

Unsere Kernaussagen auf Basis unserer Praxiserfahrung und internen Recherchen:

  • Die Gen Z (15- bis 24-Jährige) fühlen sich weltweit am einsamsten
  • Die drei wichtigsten sozialen Faktoren, welche Einsamkeit bei der Zielgruppe verursacht: Die Individualisierung, die Digitalisierung und der Umgang mit negativen Emotionen
  • Einsamkeit ist in der Schweiz zu einer Epidemie geworden und verursacht hohe Kosten
  • Unsere Zielgruppe hat den Umgang mit negativen Emotionen verlernt
  • Strategien zur Bekämpfung von Einsamkeit

In der heutigen Gesellschaft ist soziale Isolation leider immer noch ein Tabuthema, obwohl es allgegenwärtig ist. Diese neue Epidemie ist jedoch das Resultat unserer digitalisierten, individualisierten Welt.

Junge Erwachsene leiden weltweit am stärksten unter Einsamkeit und sind dadurch besonders gefährdet (BBC Lonliness Report, 2018). Dies obwohl sie gut vernetzt sind und ständig in Kontakt mit ihren Mitmenschen sind. So gehören junge Erwachsene im Raum Zürich zu der gesundheitlichen Hochrisikogruppe in Verbindung mit Einsamkeit (UZH, 2016).

Die Ursachen sind unterschiedlich. Auf der einen Seite spielt die Digitalisierung eine grosse Rolle. Die sozialen Medien verleiten dazu, sich mit anderen zu vergleichen: Wie vernetzt und wie glücklich präsentieren sich meine virtuellen Freunde auf den sozialen Medien? Hierdurch kann der Eindruck entstehen, anderen gehe es besser, sie seien glücklicher oder sozial stärker integriert. Das führt zu einem Minderwertigkeitskomplex, schwächt das Selbstbewusstsein und es entsteht ein soziales Loch.

Hinzu kommt, dass die Toleranz für unangenehme Emotionen und Gefühle in unserer Gesellschaft insgesamt kleiner geworden ist. So werden Angst, Wut, Scham, Schuld oder Trauer zu unrecht als negativ behaftet und oftmals verdrängt, unterdrückt oder sogar verleugnet. Dies hat langfristige Auswirkungen auf unsere Psyche.  Der Druck ein möglichst gutes Leben zu führen nimmt zu. Es sind jedoch nicht nur die digitalen Medien, welche einsamer machen. Die Loslösung von zu Hause und der Einstieg sowie die Selbstfindung im Beruf ist ein weiterer Grund, dass viele die Pflege ihres eigenen Sozialleben stark vernachlässigen.

Zudem verlieren die zwischenmenschlichen Beziehungen immer mehr an Belastbarkeit und Authentizität. Wir pflegen zwar viele Freundschaften, doch wen kennen wir davon wirklich oder wer kennt uns? Zeigen wir uns in unseren Freundschaften wie wir wirklich sind mit unseren Schwächen, Belastungen und Ängsten oder versuchen wir eine «perfekte» Maske zu tragen? Entscheidend ist, einen Ort und (mindestens) eine Person zu haben, bei der man so sein kann, wie man ist und bei der man sich verstanden fühlt.

Laut dem Beitrag von Swissinfo wird über die Einsamkeit der jungen Erwachsenen in der Schweiz selten diskutiert. Hingegen arbeitet man in Altersorganisationen mit Hochdruck an einem Wandel.

Wir bieten massgeschneiderte Angebote für junge Erwachsenen an, mit Thematiken im Umgang mit den sozialen Medien, den eigenen Emotionen und der Einsamkeit.

Quellen zum Beitrag:

https://www.seed.manchester.ac.uk/education/research/impact/bbc-loneliness-experiment/#:~:text=Respondents%20who%20were%20parents%20tended,to%20feel%20lonely%20more%20often.

https://www.npg-rsp.ch/fileadmin/npg-rsp/Themen/Kantonale_Konzepte/ZH_2016_Gesundheit_Soziale_Beziehungen.pdf

https://stories.swissinfo.ch/einsamkeit-in-der-schweiz#222941

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