Resilienz – der Schlüssel gegen Stress

By Amadeo Disasi April 15, 2020

Läuft etwas nicht wie geplant oder der Stresspegel steigt, kommen einige Menschen an ihre Grenzen, während andere Menschen auf ihre innere Stärke zurückgreifen können und einen kühlen Kopf bewahren. Wie kommt es, dass manche Menschen besser mit schwierigen Situationen umgehen können als andere? Die Antwort lautet Resilienz. Die psychische Widerstandskraft, welche uns ermöglicht mit Herausforderungen, Krisen und Schwierigkeiten flexibel und widerstandsfähig umzugehen. Angesichts der immer stressigeren Lebenswelt und der daraus resultierenden Zunahme von Belastungsstörungen, Depressionen und Burnouts ist Resilienz eine Kernkompetenz. Wie gehst du mit Stress, Druck und Tiefschlägen um?

In diesem Blog lernst du, was Resilienz bedeutet und wie du psychische Widerstandskraft entwickelst, um mit Stress, Rückschlägen, Überforderungen und Misserfolgen gelassener umzugehen.

Wir begleiten dich persönlich im Umgang mit herausfordernden Situationen. Melde dich unter 079 575 44 08 oder per Mail unter hello@kitoko-people.ch

Was bedeutet Resilienz?
Resilient sein bedeutet nicht, die Herausforderungen zu verdrängen, zu vermeiden und zu ignorieren. Viel mehr geht es darum, die Herausforderungen anzunehmen und zu verarbeiten – inklusive des Wissens, dass man über Taktiken, Fähigkeiten und Strategien verfügt, um diese bewältigen zu können.

Wie entsteht Resilienz?
Resilienz als Fähigkeit entwickelt man bereits in der Kindheit. Im Rahmen unserer Familie, durch unser soziales Umfeld und die Gesellschaft entwickeln wir früh Taktiken, wie wir mit Krisen, Herausforderungen und Schicksalsschlägen umgehen können. Im Idealfall formen wir kognitive und emotionale Fähigkeiten , die uns in herausfordernden Situationen weiterhelfen. Doch nicht alle Menschen sind in ihren Lebensumständen gleichermassen begünstigt. Erlebt jemand beispielsweise eine schwierige oder traumatische Kindheit, kann der Aufbau von Resilienz behindert werden. Die Gute Nachricht; Resilienz ist trainierbar, deshalb ist es nie zu spät, seine Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.

Stress als Folge geringer Resilienz
Wer nicht resilient ist, leidet unter starkem Stress. Dies kann auf Dauer krank machen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen wie Stress überhaupt entsteht. Es gibt unzählige Stressfaktoren, denn im Prinzip kann jedes Ereignis Stress auslösen. Ausschlaggebend ist dabei die kognitive Bewertung von einem Stressereignis. Denn grundsätzlich bewerten wir ein Stressereignis mit folgenden zwei Stufen:

1. Bewertungsstufe: Ist die Herausforderung für mich stressend? Eine Bedrohung oder ein Verlust?
2. Bewertungsstufe: Habe ich Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten?

Ein Situation kann vom Individuum in einer primären Bewertung als günstig, irrelevant oder stressend wahrgenommen werden. Falls die Person die Situation als stressend bewertet, kann diese als Herausforderung, Bedrohung oder Verlust gesehen werden. All diese Szenarien aktivieren den Resilienzprozess, da sie eine Störung im Gleichgewicht der Person kreieren. In einem sekundären Bewertungsprozess werden dann eigene Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeit durchdacht. Diese Prozesse laufen alle unbewusst ab. Hier gilt es durch Achtsamkeit ein Bewusstsein zu schaffen. Welche Situationen lösen bei dir Stress aus?

Drei Ressourcen zur Widerstandsfähigkeit
Unter Ressourcen versteht man alles, das dem Individuum zur Verfügung steht, um eine Situation zu bewältigen. Vorhandene Mittel, um von dem gegenwärtigen ändernswerten Zustand in einen künftigen erwünschten Zustand zu gelangen. Darunter fallen beispielsweise die bestehenden Beziehungen, die erworbenen Fähigkeiten oder die eigene Haltung.

  1. Emotionale Ressourcen:
    Unterdrückte Wut, vermiedene Trauer oder überkompensierte Angst ist ein ungünstiger Umgang mit Emotionen und hat starke Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit. Die emotionale Fähigkeit, unsere eigenen Emotionen und die anderer bewusst wahrzunehmen und angemessen zu steuern ist zentral für die Widerstandsfähigkeit. Die emotionale Stabilität bildet somit eine essenzielle Ressource.
  1. Kognitive Ressourcen:
    Die Kognitive Fähigkeit ermöglicht es Menschen, Informationen aufzunehmen, sie zu verarbeiten und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. In der Lage sein, schwierige Situationen lösungsorientiert zu reflektieren, auf dieser Grundlage selbstbestimmt und wirksam anzugehen und als Entwicklungschance zu nutzen bildet eine weitere persönliche Ressource. 
  1. Soziale Ressourcen:
    Wer sich von einer Gemeinschaft getragen und unterstützt fühlt, hat oft eine bessere Widerstandskraft gegenüber Krisen als jemand, der allein gelassen wird und eher labil ist. Deshalb ist Zusammenhalt, Unterstützung, Nächstenliebe und Empathie ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung von Resilienz.
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