Selbstmanagement – wie du im Homeoffice fokussiert bleibst

By Amadeo Disasi April 1, 2020

Plötzlich ist unser gewohnter Alltag auf den Kopf gestellt. Unsere Gewohnheiten, welche unser Leben bestimmen und für Stabilität sorgen, fallen weg. Die aussergewöhnliche Situation zwingt uns von zu Hause aus zu arbeiten und bringt viele Freiheiten mit sich. Wann stehe ich auf? Wie setzte ich Prioritäten? Wie motiviere ich mich selbst? Wie bleibe ich fokussiert und lasse mich dabei nicht ablenken?

Die Kehrseite der neu gewonnenen Freiheit: Wir müssen uns selbst entscheiden, welche Aufgaben wir wann und wie erledigen. Diese Veränderung führt dazu, dass viele Menschen überlastet, gestresst und überfordert sind. In diesem Beitrag lernst du die Voraussetzungen, sowie sieben praktische Ansätze zur Verbesserung deines Selbstmanagements kennen.

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Definition von Selbstmanagement

Selbstmanagement bedeutet zu wissen, wer man ist, was man will und was man braucht, um die privaten und beruflichen Ziele selbstständig zu erreichen. Selbstmanagement ist eine zentrale Fähigkeit, um mit Belastungen umzugehen sowie die Arbeitszufriedenheit und die Work-Life-Balance zu optimieren.

Die aussergewöhnliche Zeit bringt neue Herausforderungen

Wir sind uns noch nicht gewohnt, dass die Arbeitswelt und das Privatleben miteinander verschmelzt sind. Viele Menschen haben bisher berufliches und privates strikt voneinander getrennt. In der gegenwärtigen Situation haben sich diese Grenzen jedoch von heute auf morgen komplett aufgelöst. In der eigenen Wohnung soll nun neben Entspannung und Freizeit auch produktiv und zielorientiert gearbeitet werden. Diese neue Situation überfordert viele und es stellt sich die Frage: Wie gelingt es mir, mit dieser Veränderung umzugehen und immer wieder Kraft und Energie zu schöpfen, um meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren?

Konkrete Voraussetzungen für das Selbstmanagement

Für ein effektives Selbstmanagement ist ein tiefes Verständnis für die eigene Persönlichkeit entscheidend. Der Schlüssel dazu ist die Selbstreflexion: Es hilft die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen, zu überprüfen und entscheidend zu verändern. Ohne diese Fähigkeit bleiben wir in unseren unbewussten Mustern stecken.

Was sind deine typischen Verhaltensroutinen und welche destruktiven Gedanken halten dich davon ab, deine Ziele zu erreichen?

Sieben Ansätze für effektives Selbstmanagement

  1. Entwickle neue Gewohnheiten:

Der Mensch braucht Gewohnheiten: Gewohnheiten sind machtvolle Faktoren in unserem Leben. Da es sich um gleichbleibende, oft unbewusste Muster handelt, bringen sie unseren Charakter täglich zum Ausdruck und produzieren unsere Effektivität – oder Ineffektivität.

Welche Gewohnheiten halten dich zurück? Welche neuen Gewohnheiten möchtest du anstelle entwickeln?

Persönlicher Tipp: Meine Gewohnheit am Morgen ist Ruhe und innere Klarheit zu kultivieren. Das bedeutet mein Telefon ist erstmals nebensächlich. Viel wichtiger ist mir klarzuwerden, wie es mir eigentlich geht, was meine Ziele sind, was sind mögliche Hindernisse und wie gehe ich damit um und wofür bin ich dankbar. Warum Dankbarkeit? Dankbarkeit bringt fülle in dein Leben und sorgt für ein positives Gefühl am Morgen. Alle Fragen beantworte ich schriftlich, damit ich meine Gedanken auf Papier bringe und am Ende des Tages eine Referenz habe.

  1. Strukturiere dich:

Nach dem Aufstehen kannst du dir einen Tagesplan machen, oder einen Plan für die ganze Woche. Was steht heute an und wo lege ich meinen Fokus? Wenn du darüber nachdenkst, welche Aufgaben erledigt werden müssen, dann denke auch über das emotionale Ergebnis dieser Aktion nach. Wie wirst du dich bei der Erledigung oder bei Abschluss der Aufgabe fühlen? Dies kann dich zusätzlich motivieren.

  1. Organisiere dich:

Eine gute Organisation bringt Struktur in deinen Tag. So kannst du Umwege umgehen und direkter ans Ziel kommen – das gilt auch für deine kognitiven Fähigkeiten. Denn strukturiertes Denken schärft deinen Fokus und lässt dich nicht so leicht von Kleinigkeiten ablenken. Halte deinen Kopf für wichtige Dinge frei, erfasse alle deine Aufgaben und organisiere sie in einem logischen System. Auf diese Weise übernimmst du die Kontrolle. Du vermeidest geistige Ablenkung, sodass du dich voll auf die Ausführung der Task konzentrieren kannst.

  1. Steck dir realistische Ziele:

Klare eigene Ziele zu setzen ist eine wichtige Aufgabe des Selbstmanagements. Nur wer seine Aufgaben klar formulieren kann, ist in der Lage, persönliche Ziele zu entwickeln, individuelle Ressourcen zu entdecken und auch in schwierigen Situationen zielorientiert zu handeln. Was willst du am Ende des Tages erreicht haben? Welche beruflichen oder privaten Ziele verfolgst du? In welchem Bereich willst du noch besser werden? Ein Ziel vor Augen schärft deinen Fokus und fördert deine Motivation.

  1. Entwickle eigene Strategien:

Wer seine Ziele schneller erreichen möchte, sollte sich bereits vorher eine Strategie ausgedenken. Wie grenzst du deinen Telefonkonsum ein? Wann ist deine höchste Leistungsfähigkeit? Wann gönnst du dir Erholung?

  1. Kontrolliere deine Ziele:

Am Ende des Tages sollten die Ziele, welche du dir selbst gesteckt hast, überprüft werden. Was hast du erreicht und wo hast du das Ziel verfehlt. Reflektiere darüber, warum du die Ziele nicht erreicht hast. Sei ehrlich zu dir selbst. Waren es die Ablenkungen oder waren die Ziele einfach zu hochgesteckt? Mit der Zeit wird sich deine Selbsterkenntnis steigern und du wirst dich besser einschätzen können.

  1. Erkenne deine Stärken und Schwächen:

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung des Selbstmanagements, lautet ein sehr wahres Sprichwort. Hinterfrag dich einmal selbst und sei dabei ganz ehrlich: Was kannst du besonders gut? Und was liegt dir nicht so? Durch Selbstbeobachtung findest du heraus, wann du besonders konzentriert und produktiv bist und wann du dir eher selbst im Weg stehst.

Fazit:

Die momentane Situation ist eine Chance, setzt aber Selbstmanagement-Kompetenz voraus. Die Fähigkeit, unabhängig und selbstständig für die Gestaltung der eigenen beruflichen oder persönlichen Entwicklung zu sorgen. Selbsterkenntnis spielt hier eine zentrale Rolle. Erst wenn du ein Bewusstsein über dein Denkmuster entwickelst, kannst du auch dein Verhalten nachhaltig verändern.

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